über mich
Von meinem Schreibtisch sehe ich links einen schwedenroten Bauwagen mit weißen Fenstern. Rechts in der Tanne ein Baumhaus, bodentiefe Sperrmüllfenster vor sonnengelben Vorhängen. Dazwischen: Gänseblümchen. (Und, manchmal, sogar ein bisschen Ordnung.)
Wenn ich den Blick von der Tastatur hebe, weiß ich: ein guter Ort. Um gründlich nachzudenken und die wesentlichen Fragen zu einem Menschen oder einem Thema zu finden.
Um aufzuschreiben, was mir begegnet: Menschen, die ihr Leben meistern und die Welt zu einem besseren Ort für alle machen. Momente, in denen der Himmel aufgeht und mir ein kleines, manchmal auch ein großes, Wunder vor die Füße wirft.
Das Haus ist ruhiger, aber nicht ruhig geworden. Die Großen sind ins Leben gestiefelt, die Jüngeren noch da. Jetzt träumen sie von dem, was sie mal werden wollen. Wie gut. Denn:
bin ich überzeugt. Für meine Geschichten suche ich diese echten Träume. Und die Menschen, die sie leben. Wenn eine solche Geschichten ruft, packe ich meinen Koffer. Folge ihr.
So habe ich in den Bergen des Himalayas aufgenommen, wie Tibet im Exil überlebt und in den Armenvierteln Chiles aufgeschrieben, wie Menschen sich solidarisieren. In Polen haben wir gedreht, als der letzte Überlebende von Schindlers Liste in Deutschland einer 12jährigen Geigerin sein Schicksal als 12jähriger an den Originalschauplätzen des Terrors erzählte. Und erfahren, warum Musik im Konzentrationslager wichtiger war als Brot. Auf der Insel habe ich dem Leben zugehört und das Glück des Insellebens aufgeschrieben. Und in Afrika habe ich Menschen gefunden, die Versöhnung leben. Trotz Völkermord!
Ob (Jugend-)Bücher, Sendungen, Veranstaltungen, Kolumnen oder Features aus den Geschichten werden? Entscheiden die Geschichten.